
Selbstwirksamkeit
lebendig-sein
Wir lieben
Liebe verkommt in unserer Kultur mehr und mehr zum Kitsch. Statt Tiefe und Offenheit, erleben wir in Film und Fernsehen oberflächliches Verliebtsein, in der gesellschaftlichen Praxis immer häufigere Partnerwechsel – „es hat nicht gepaßt, wir haben uns im Guten getrennt.“. Liebe verwandelt Beziehungen zum Wegwerfprodukt.
Doch Liebe ist keine ausschließliche Eigenschaft von Beziehungen. Liebe beginnt zu aller erst mit der Liebe, zu sich selbst.
Schwebe des Lebendigen
Bei der Liebe zu sich selbst lauert bereits die erste Falle. Wir erschaffen ein Bild von uns selbst: So, wie wir eben sind oder so, wie wir gerne wären.
Nichts gegen diese Bilder. Doch sobald sie erstarren – Frisch nennt es ‚man macht sich ein Bildnis‚ – erstarrt nicht nur das Bild, sondern auch unsere Lebendigkeit.
Wir verlassen die Schwebe des Lebendigen, wir suspendieren nicht mehr. Wir wechseln vom Sein-Modus (Lebendigkeit), zum Haben-Modus (Starrheit). Und dies erinnert an Erich Fromm, Haben oder Sein.
Die schleichende Erstarrung entfaltet sich
Tragisch dabei ist, dass wir dies am Anfang nicht bemerken, weil wir in der Liebe zu anderen Menschen „blind vor Liebe sind“ und in der Liebe zu uns selbst, jede Festigkeit seine Tragik erst mit der Zeit entfaltet. Nämlich dann, wenn die Kluft zwischen dem förderlichen, lebendigen Bild und dem starren, toten Bild immer größer wird.
Wir rennen einem Bilde nach, dass seine Berechtigung zur Existenz verloren hat. Wir halten uns an etwas fest, dass uns im Gestern nutzvoll erschien, im Heute jedoch gefährlich wird und im Morgen das Unglück für uns erschafft.
Befreie dich aus jeglichem Bilde
Sich von dem Bilde zu befreien, wo doch alles herum zu uns ruft: „Mache dir ein Bild, visualisiere …“? Wo zahllose Tests dir Orientierung suggerieren, indem sie dir sagen: Du bist so und so, zu dir passt der und die usw.
Bilder sind verführerisch, sie versprechen Sicherheit und liefern Verderben.
Sich davon zu befreien ist der Schritt vom „Ich bin xyz“, hin zu „Ich bin“. Mehr sind wir niemals. Wir sind immer nur: Ich bin.
Dieses ‚Ich bin‘ eröffnet dir einen unbekannten Blick auf das Jetzt, auf dein Sein, auf dich. Liebe wird all dein Sein durchströmen, die Dinge werden sich verwandeln, die Magie des Lebens entfaltet sich vor und in dir.
Mehr "Schwebe der Lebendigkeit"
Auf der Wolke der Lebendigkeit zu schweben erweist sich in der Praxis als Herausforderung. Die 24 Stunden des Tages sind wohl geplant und reichen bei den meisten Menschen nicht aus. Woher soll da Zeit und Raum kommen, diese Schwebe zu erleben?
Im ersten Schritt ist es eine Frage deiner Prioritäten. Wie wichtig ist es dir, mehr Lebendigkeit in dein Leben einzuladen? Wenn es keine wirkliche hohe Priorität hat, dann lasse es lieber – vergeudete Zeit und falsch eingesetzte Lebensenergie.
Hat es bei dir eine hohe Priorität, dann suche Räume auf, wo du diese Schwebe üben kannst. Räume, in denen Suspendieren möglich ist. Besonders geeignet sind Räume des Dialogs, in denen echte Reflexion und Suspendieren möglich sind.
Online könntest du an den Sokratischen Gesprächen Online teilnehmen. Sie laden durch Fragen und Stille – geradezu zum Suspendieren ein.
Mehr Infos dazu in diesem Artikel von mir. Direkt zu den Terminen findest du in meinem Angebot der Sokratischen Gespräche Online.