Zukunftsdialog

im dritten Raum für Vorstände, Geschäftsführer und Führungsteams

Der Zukunftsdialog ist ein innovatives Format, das es Vorständen, Geschäftsführern und Führungsteams ermöglicht, durch Dialogräume außerhalb des Arbeitsalltags, individuelle und kollektive Kommunikation zu stimulieren, um so effektive und nachhaltige organisatorische Veränderungen zu erzielen.
Er kombiniert methodisch geleitete Dialogrunden mit praxisnahen Workshopsequenzen, um neue Perspektiven zu erkunden und neue Lösungsräume zu entdecken. Im Ergebnis gelingt der Wandel schneller, effektiver und nachhaltiger, weil individuelle und kollektive Denkprozesse und interaktionale Beziehungen gestärkt werden.

Warum ein Zukunfts-dialog?

In einem Meeting oder einer Besprechung gilt es zur Sache zu kommen. Bekannter Besprechungsraum, etwas Smalltalk zu Beginn, dann die Themen abarbeiten, am Ende die Ergebnisse festhalten und das Protokoll versenden. Klingt bekannt, oder?

Solche Besprechungen sind wichtig, sie koordinieren in einer Organisation die unterschiedlichen Interessen, dort werden Entscheidungen getroffen oder kommuniziert, es wird die gemeinsame Umsetzung angestrebt und Erwartungsabweichungen, sowie Konflikte angesprochen.

Diese Vorgehensweise bewährt sich vor allem in stabilen Umwelten, stabilen Wettbewerbssituationen mit wenig Veränderung. Sobald es jedoch zu größeren Veränderungen (neue Führungskräfte, neue Mitbewerber, technologische Innovationen, …) kommt, greifen bekannten Routinen nicht mehr. Viele Beteiligten spüren das intuitiv, können es jedoch schwer greifen und beschreiben.

Was bisher eingespielt war und zu positiven Ergebnissen geführt hat, ist auf einmal schwierig und die erwarteten Ergebnisse bleiben aus. Grund ist, dass die gemeinsame Verständnis-Basis erodiert. Entweder divergieren die Verständnisse zu sehr (z. B. neue Führungskräfte) oder das Umwelt ändert sich so massiv, dass die gemeinsamen  – meist nicht artikulierten – Annahmen nicht mehr die erwartete Sicherheit im Alltag geben.

Genau an diesem Punkt hilft ein Zukunftsdialog im dritten Raum. Abseits von Sachthemen, jenseits vom beruflichen Alltag und täglichen Entscheidungen, bieten sie einen dritten Raum, in dem Vorstände/Geschäftsführer mit ihrem Führungsteam in einen gemeinsamen  offenen Denk- und Dialogprozess eintauchen können.

Entscheidend dabei ist, dass es nicht um die Erreichung eines Zieles, oder um ein konkretes Ergebnis (z. B. Maßnahmenplan) geht, sondern um den Prozess des gemeinsamen Sprechen, Hören, Denken, Sehen und gesehen werden im offenen Raum.

Einsatz in der Praxis

Anwendungsfelder, in denen der Zukunftsdialog seine Wirksamkeit entfaltet

Neues Thema

Du möchtest ein neues Thema mit deinem Team besprechen? Du erwartest jedoch Widerstände? Der Zukunftsdialog schafft die Basis, um schneller und zielgerichteter das Thema zum Erfolg zu führen.

Stockendes Thema

Es gibt es Thema, dass dich bereits länger beschäftigt? Aber du hast den Eindruck, es geht nicht richtig voran, egal was du tust? Der Zukunftsdialog zeigt auf, woran dies liegt und bringt neue Energie.

Komplexes Thema

Manche Themen sind komplex und schwer greifbar, z. B. Werte, Ethik, Zukunft. Damit fällt die inhaltliche Auseinander schwer, viel Lärm um nichts. Der Zukunftsdialog macht durch seine Weite das Thema am Ende für alle greifbarer.

Reorganisation

Umstrukturierungen sind Teil der Organisationsentwicklung. Gleichzeitig führt jede Veränderung zu Unsicherheit und manchmal zu Widerstand. Der Zukunftsdialog eröffnet Räume, für eine schnelle und nachhaltige Umsetzung.

der Nutzen

Für den Vorstand/Geschäftsführer

Für die Teilnehmer

Für die Zeit nach dem Zukunftsdialog

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»Wir entwickeln uns nicht,
indem wir die Antworten wissen,
sondern vielmehr,
indem wir mit den Fragen leben.«
Max de Pree

Du glaubst —
Bei uns funktioniert das nicht?

Da Wette ich dagegen. Es ist ein urmenschliches Bedürfnis ein gutes Gespräch zu erfahren, erleben, ein Teil davon zu sein. Gelungene Gespräche bleiben lange in Erinnerung und verwandeln den Menschen von innen heraus. Eine ideale Voraussetzung Veränderung im Außen.

Was es dafür braucht bringe ich mit: Eine wirksame Einführung in die Vorgehensweise, eine achtsame Begleitung und einen stabilen, vertrauenwürdigen Rahmen. Manche kommen schneller in diesen Denk- und Dialograum, manche zögern und beobachten zuerst – doch es verändert jeden – die Lauten und die Stillen.

»Wo alle gleich denken,
denkt keiner sehr viel.«
Walter Lippmann

Fragen aus der Praxis

»Die meiste Zeit
geht dadurch verloren,
dass man nicht zu Ende denkt.«
Alfred Herrhausen

Fakten

Die Rahmenbedingungen eines Zukunftsdialogs

Anzahl akteure

Zwischen 3 und 48 Akteure.

Zeitdauer

Ab 4 Stunden, bis zu 3 Tagen.

Ort

Außerhalb der gewohnten Umgebung.

Impulse

Feldanalyse, eine gemeinsame Frage.

MethodeN

Dialoge. Kreise. Analoges. Plenum.

besonderheiten

Stille, Sitzen, Stehen, Gehen.

»Die großen Augenblicke sind die,
in denen wir getan haben,
was wir uns nie zugetraut hätten.«
Marie von Ebner-Eschenbach
Marie von Ebner-Eschenbach

Häufige Fragen

Warum gibt es eine Frage für den Zukunftsdialog?

Die zentrale Frage dient für alle Akteure zur Orientierung und zum gemeinsamen Einstieg. Meist mäandert das Gespräch, das Denken zu angrenzenden, verwandten Themen – kommt jedoch immer wieder zurück und mäandert dann weiter.

Die Frage wirkt wie ein Nordstern und gibt in der sich eröffnenden Divergenz Orientierung, um den groben Pfad nicht zu verlassen. Gleichzeitig ist dieses Mäandern wichtig, weil somit verschiedene Perspektiven in den Raum kommen und bedeutsame Querverbindungen sichtbar werden.

Ist es das Ziel, dass am Ende die Frage beantwortet ist?

Nein, es geht nicht um eine richtige Antwort oder die Sammlung unterschiedlicher Antworten. Die wäre eine unrealistische Verkürzung der Realität, die sich in der Praxis nicht bewähren würde. Es wären Lippenbekenntnisse, die bereits mit dem Niederschreiben an Wert verlieren.

Es geht vielmehr darum, die Fragen zu leben. Sich der Unklarheit, der Unsicherheit, des Nicht-Wissens, der Vielfalt, der Abhängigkeiten bewusst zu werden. Die Frage fördert die Kompetenz der Gruppe, mit Unsicherheit umzugehen, und trotzdem handlungsfähig zu bleiben. Der Reifegrad der Gruppe der Organisation erhöht sich durch den Zukunftsdialog.

Was ist der Unterschied zu einer normalen Besprechung?

Herkömmliche Besprechungen sind wichtig, um den Alltag in einer Organisation zu strukturieren, Alternativen abzuwägen und zu entscheiden. Meist haben diese Besprechungen eine Agenda und ein oder mehrere Ziele.

Der Zukunftsdialog hat weder eine Agenda, noch ein inhaltliches Ziel.  Und gerade dadurch eröffnet er Dialog- und Denkräume, in denen das bisher unausgesprochene in den Raum kommt. Der Zukunftsdialog schafft Platz für die Dinge, für die im Alltag keine Zeit, keine Priorität ist – die aber trotzdem im Untergrund mitwirken und sabotieren können.

Es wirkt befreiend für die Menschen und für die Organisation, wenn es auf einmal Raum gibt, das bisher nicht ausgesprochene in die Kommunikation bringen zu können. Wertfrei, erkundend, ohne Erwartungen, ohne integrierte Lösung.

Was ist der dritte Raum?

Der dritte Raum ist ein Ort für Menschen, an dem sie sich anders begegnen können. Im beruflichen Kontext gibt es die offiziellen Räume (Besprechungen, Meetings, Präsentationen, vorgegebene Anwesende …) und die informellen Räume (spontan, situativ, selektive Auswahl, …). Was fehlt ist der dritte Raum, der für eine gezielte Auswahl von Menschen zu einem Thema unabhängig vom beruflichen Alltag und der Flur- und Festekommunikation einen Raum für Kommunikation ermöglicht.

Der dritte Raum bietet somit ideale Voraussetzungen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, neue Handlungsmöglichkeiten zu erkunden und auszuprobieren. Sie sind flexibel und offen für Begegnungen, gleichzeitig bieten sie nach außen Schutz (geschlossene Gesellschaft). Durch ihre eigene Raum-Zeit-Struktur, entstehen Dialogräume, die ausgetretene Trampelpfade verlassen und das Neue fast wie von selbst einladen. Begegnungen und Gespräche die vorher unmöglich erschienen sind, ereignen sich von alleine.

Gerade durch ihre zeitliche Begrenzung bieten sie für alle Akteure die Möglichkeit, fokussiert und gleichzeitig breit zu denken, zu sprechen und zu handeln. Der dritte Raum ist deshalb auch außerhalb der eigenen Besprechungsräume, und findet in einer ruhigen und schönen Umgebung statt.

Prof. Dr. Klaus Dirscherl und der indische soziologe Homi K. Bhabha haben diesen Begriff massgeblich geprägt und verbreitet.

Auf welchen Ideen, Konzepten baut der Zukunftsdialog auf?

Die Basis ist sehr alt, sie stammt von Sokrates und den Sokratischen Gesprächen. Aufgenommen und weiterentwickelt haben diese Methode des Dialogs vor allem Martin Buber und David Bohm. Daraus wurde der Dialog nach Bohm/Buber.

Meine eigene langjährige Erfahrung mit Besprechungen, Workshops und Dialogen hat dann zum Zukunftsdialog geführt. Dort verbinde ich die Linien von Sokrates, Bohm, Buber und weiteren mit den Anforderungen der heutigen Zeit.

Ist es eine versteckte Weiterbildung, Fortbildung?

Zukunftsdialoge sind keine versteckten Fortbildungen, bei denen Menschen eine fremde Meinung übergestülpt wird. Vielmehr bieten diese Räume die Möglichkeit, seine eigene Sichtweise einzubringen, andere Perspektiven kennenzulernen und dann zu entscheiden, was dies mit einem selbst macht.

Oftmals gelangen Akteure zu neuen Selbsterkenntnissen, lernen sich und andere dadurch besser kennen. Begreifen die Komplexität, die Vielfältigkeit eines Themas zum ersten Mal und erleben eine lange vermisste Art des Miteinander redens. Am Ende des Zukunftsdialogs fühlen alle Teilnehmer mehr Weite und oftmals auch einen gemeinsamen Spirit, eine gemeinsame Energie und mehr Verständnis füreinander. Dies wird sich im Alltag auswirken.

Kommen wir nicht vom Thema ab oder verfranzen uns?

Wir starten mit der vorher abgestimmten Frage und geben diese in den dritten Raum. Vielleicht gibt es jemanden, der in das Thema einführen möchte?

Als erstes weitet sich der Fokus, neue Räume werden entdeckt. Diese Weite ist wertvoll, weil jede Perspektive nun Raum und Zeit bekommt. Die gemeinsame Intelligenz kommt in den Raum. 

Irgendwann im Prozess passiert ein Wechsel, der Fokus wird enger, klarer. Die Frage gerät wieder mehr in den Fokus.

Im Zuge dieses Prozesses können alte Lösungs-Muster offenbar werden, sowie deren nicht-mehr-Nützlichkeit. Ein Raum der Unsicherheit, der Offenheit entsteht, der nach neuen Lösungen ruft, die gemeinsam herbeigerufen werden. Dabei entsteht jedoch eine Offenheit für den weiteren Prozess, damit auf Veränderungen, Überraschungen schneller und besser reagiert werden kann.

Ein Workshop ohne konkrete Ergebnisse, ohne Probleme gelöst zu haben?

Das Ziel von Unternehmen ist nicht Umsatzmaximierung, sondern Mehrwert für den Kunden zu generieren. Umsatz ist die Folge von der Befriedigung von Kundenbedürfnissen.

Genauso ist es mit dem Zukunftsdialog. Dessen Ziel ist es nicht wichtige Entscheidungen zu treffen, konkrete Probleme zu lösen. Ziel ist die gemeinsame Erkundung der Frage. Wichtige Entscheidungen oder die Lösung konkreter Probleme sind eine Folge von dem Zukunftsdialog im dritten Raum.

Titelfoto von Nastuh Abootalebi auf Unsplash
Basketballfoto von Markus Spiske auf Unsplash